Heilig-Kreuz-Kapelle in Hege
Im heutigen Ortsteil Hege der Gemeinde Wasserburg wurde 1583 die katholische Heilig-Kreuz-Kapelle erbaut. Das schon 1575 eröffnete Kirchhöfle diente 1635 als Pestfriedhof. Der rechteckige Bau mit je einem Fenster nach Süden und Norden hat einen Dachreiter auf der Westseite, dessen Zwiebelhelm blechbeschlagen ist.
Über dem rundbogigen Westportal war ursprünglich in einer Segmentbogennische eine Kreuzigungsgruppe angeordnet. Einem dreisten Kunstraub in den 1960er-Jahren fielen die beiden Assistenzfiguren Maria und Johannes zum Opfer. Das Kruzifix mit einem überaus kunstvollen Korpus ziert heute das schlichte Rauminnere der Kapelle. Seit der letzten Renovierung fällt durch ein großes bleiverglastes Fenster, das die Segmentbogennische ersetzt, viel Licht in das einst gotisch geprägte Innere. Das Äußere der Kapelle ist mit schlichten Konturen von Scheinarchitekturquadern bemalt.
An der Nordumfassungsmauer des Nordfriedhofes erinnert eine Steintafel an die Zeiten des „Sterbet“ in der Pfarrei Wasserburg: „Die Pest kam über’s Meer + Klag, Klag über Klag 77 in einem Grab + Gedenket der 615 Pesttoten (1635) und der mehr als 20 unschuldigen Opfer des Hexenwahnes (1655-1664)“. Der ehemalige Pestfriedhof wurde im Laufe der Jahre erweitert und dient heute als Pfarrfriedhof.