Ehrenmitglieder des Heimattag Lindau e.V.
Georg Rehm
07.02.1987 wird Georg Rehm nach dem Tod von Josef Furchtner zum
1. Vorsitzender des Kreisheimattages gewählt.
Am 28.08.1988 wird Georg Rehm zum 1. Vorsitzenden des Heimattag
Lindau e.V. gwählt. er übte ieses Amt bis zum 16.Juni 2005 aus.
06.11.2000 während der 18 Jahre, die Rehm dem Kreisheimattag als
1. Vorsitzender ehrenamtlich vorsteht, wurde er zur treibenden Kraft, um die vielen Anregungen im Kreisheimattag in Taten umzusetzen. Zahlreiche Projekte entstehen und der Begriff Heimat in seiner ganzen Vielfalt (Trachten, Musik, Mundart, Bauwesen, Denkmalpflege, Geologie und Botanik) rückt in den Vordergrund und damit ins Bewusstsein jedes einzelnen Bürgers.
Georg Rehm trägt das Ansehen des Kreisheimattages nach aussen, in dem er zu zahlreichen Museumseröffnungen, Ausstellungen, Einweihungen von Kapellen, Theater und Freilichtspielen, Gautrachtenfesten, und Jahrestreffen der hist. Vereine Schwabens als Repräsentant des Kreisheimattages geht und diesen vertritt. Er hält zahlreiche Vorträge geschichtlicher Art, pflegt den Kontakt und die Zusammenarbeit mit dem Trachtenberater Jürgen Hohl, Bauernhausforscher Buchmüller aus Ravensburg, der Kreisheimatpflegerin Frau Winkler aus Wolfegg und ist Vorstandsmitglied des Allgäuer Heimatbundes in Kempten. Er hat Kontakte nach Vorarlberg, der Schweiz, Oberstaufen und in den Altlandkreis Wangen geknüpft. Viele nehmen den Kreisheimattag Lindau inzwischen als Vorbild (Vereinssatzung) und holen sich bei Rehm Rat und tatkräftige Unterstützung.
Aber auch im Landkreis selbst repräsentiert er den Heimattag auf zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungen, Vorträgen und ist in seiner Tracht immer präsent.
So ist er jährlich zwischen 3000 und 4000 km im Dienste des Kreisheimattages unterwegs – und alles ehrenamtlich!
Hier nun eine Zusammenfassung der Aktivitäten des Kreisheimattages, der sich als halboffizielle Einrichtung des Landkreises sieht, unter Leitung von Georg Rehm:
Bei der Jahreshauptversammlung am 07.02.87 wird unter anderem auch
angeregt, eine Stammbücherei in einem Kreisarchiv anzulegen, das war der Grundstein des heutigen Dokumentationszentrums in Weiler, das im Umkreis einzigartig ist.
Einführung der Ortsheimatpfleger in jeder Gemeinde, die vom Gemeinderat ernannt werden.
Ein Lesekurs mit alten Archivschriften für Ortsheimatpfleger (OHP)
sollte das Lesen der alten Urkunden erst ermöglichen, überraschend war der Nebeneffekt: das Kennenlernen der Lebensart, Sitten und Gebräuche in der Geschichte des Landkreises.
Der Lesekurs wird auf Antrag des Kreisheimattages ausgeweitet für Archivpfleger und Standesbeamte (alte Urkunden in deutscher oder Sütterlin Schrift können von den jungen Standesbeamten nicht mehr gelesen werden) in den Gemeinden. Der Lesekurs steht jedem offen und läuft auch heute noch.
Rehm baut die Heimatpflege auf breiterer Basis auf und wirbt neue Mitglieder, die sich der Sache wegen für die Heimatpfege (HPF) einsetzen.
Jährlich werden Muttertagskonzerte, Mariensingen, Adventssingen und große Brauchtumsabende, wo auch die Heimatvertriebenen, die hier im Landkreis Lindau wieder eine Heimat gefunden haben, einbezogen werden, vom Kreisheimattag (KHT) oder unter der Schirmherrschaft des KHT durchgeführt.
Theatervereine werden angeregt sich an historische Themen wie Hexenverfolgung, Pest usw. zu wagen. Der große Erfolg bestätigte, dass man auch die ernste Vergangenheit zeigen kann.
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Fortsetzung:
Der Kreisheimttag unterstützt finanziell die Herausgabe des Buches „Aquarelle“ von Martin Thomann. Die Bilder zeigen abgerissene Häuser in und um Lindau.
Dabei wird auch der Gedanke zur Herausgabe eines Landkreisbuches gefasst, das einige Jahre später auch erscheint.
Auch die Herausgabe der „Westallgäuer Mundart“ von Prof. Dr. Gruber wird vom Heimattag unterstützt.
Das Jahrbuch des Kreisheimattages erscheint nunmehr jährlich mit den Ortschroniken aller Gemeinden des Landkreises.
Mitwirkung beim Kulturhandbuch für den Bodenseeraum.
Nähkurse für Hauben und histor. Trachten werden angeboten und überraschend gut angenommen.
Kirchenbücher sollen auf Mikrofilmen den einzelnen Orten wieder zur Verfügung gestellt werden.
Erstellung einer Software über Archivierung für OHP, Archive usw. verknüpfbar innerhalb des Landkreises und seiner Gemeinden sowie dem Doku.
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Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen und Verbänden führen zu zahlreichen Projekten:
Zusammenarbeit mit Bund Naturschutz und OHP
Zusammenarbeit mit Bauernverband und OHP – Alte Bauernhäuser erfahren durch Verkauf, Umbau oder Auflösung oft eine Veränderung der alten Bausubstanz. Hier: Vortrag „Bauen und Bewahren im ländlichen Raum“.
Zusammenarbeit mit Politikern – Baurecht
Zusammenarbeit Kreisbauamt und OHP
Zusammenarbeit mit den Gemeinden um den Erhalt denkmalschützenswerter Gebäude, Bauanträgen und Baugebieten.
Zusammenarbeit auch mit dem Kreisrat um die Unterstützung und die Belange des Kreisheimattages durch die politische Schiene (Bürgermeister, Kreisräte) zu gewährleisten. (z.B. Erhalt des DOKU)
Zusammenarbeit mit VHS und KBW - Vorträge für Heimatgeschichte, Brauchtum und heimischen Dialekt
Grund- u. Hauptschulen: Einladung der Lehrer ins Doku - Zentrum
Verbesserung der Unterrichtsmaterialien und Wiedereinführung der Dialektsprache im Unterricht.
Ausbildungsveranstaltung für das Abfassen von Protokollen in Vereinen.
ABM – Kräfte zur Ordnung der gemeindlichen Archive.
Archivpflege: Fotodokumentationen mit Phantomvorlage zur Namenserfassung sind besonders wichtig.
Aufnahmen von Mundart auf Tonband.
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Unterstützung des Kreisheimatpflegers zur Durchforstung verschiedener Archive wie Wien, Colmar usw. um Zeitdokumente des Landkreises und seiner Gemeinden betreffend, zu finden.
Entstehung einer Kunstsicherungskartei, Erstellung durch eine Studentin
Erhalt von Denkmälern aus der Zeit der industriellen Entwicklung.
Grabdenkmäler als historische Quellen erkennen und bewahren.
Errichtung einer Fotodokumentation alter Grabdenkmäler
Errichtung der Heimatstuben in allen Gemeinden des Landkreises
Prämierung gelungener Hausrenovierungen, alte Bauernhäuser.
Sicherung der noch vorhandenen Burgruinen (Burgenverein) unterstützen.
Erhaltung von Baudenkmälern – Dorfstrukturen und Pflege der Hauslandschaften wird zur Aufgabe der Ortsheimatpfleger gemacht.
Inventarisierung der Kunstdenkmale im Landkreis (Gebäude die nicht denkmalgeschützt sind). Raster durch Kreisbauamt erstellen lassen.
Alte Schul- und Bahnhofsgebäude werden erfasst und die Wiederherstellung alter Mühlen und Gebäude unterstützt.
Bemühungen bei der bischöfl. Finanzkammer um den Erhalt und die Renovierung der alten Pfarrhöfe und Gebäude in Kirchenbesitz, sowie die Unterstützung der Gemeinden bei bevorstehendem Abriss.
Rehm unterstützt mit seinen Erfahrungen und viel Diplomatie die Gemeinden bei der Ortskernsanierung und vieles mehr.
Geologische Karte des Landkreises Lindau entsteht durch Studenten der TU-München auf Anfrage des Kreisheimttages.
Geologische Exkursionen für Ortsheimatpfleger und Lehrer mit Prof. Dr. Scholz von der TU-München – Entstehung des Allgäus nach der Eiszeit.
Botanische Wanderungen durchgeführt von Georg Rehm, er kämpft gegen eingeschleppte Pflanzen die aufgrund des Fehlens ihrer natürlichen Feinde sich immer breiter machen und die heimische Flora verdrängen oder auch auslöschen.
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Geschichte der Sennereigenossenschaften sammeln und im Jahrbuch dokumentieren.
Aufmerksamkeit auf Schularchivalien richten.
Rehm fordert auch die Einrichtung von Heimatstuben in jeder Gemeinde, um die Geschichte und Historie darzustellen und Gegenstände, Foto-Dokumentationen und Schriftstücke zu bewahren.
Heute besitzt fast jede Gemeinde ihre eigene Heimatstube oder ein Museum. Bei einzelnen Gemeinden stehen die Heimatstuben noch in der Planung, da die Raumfrage noch ungeklärt ist.
Sinnvoll ist es Geschichts- und Heimatvereine zu gründen.