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Schulleiter an den Schulen Steinegaden, später Happareute sowie Auers und Röthenbach:
Schule Happareute:
Da die Schule stets nur einen Lehrer hatte war dieser auch gleichzeitig Schulleiter.
Lehrer und Schulleiter:
Karl Gnugesser 1883 - 1888
Josef Edelmann 1888 - 1896
Josef Schön 1896 - 1897
Josef Spiegel 1897 - 1907
Michael Engel 1907 - 1922
Max Dünser 1922 - 1931
Joseph Mayrhofer 1932 - 1939
Edmund Holdenried 1939 - 1940
Elfriede Karg 1940 - 1941
Otto Daschner 1941 - 1956
Johann Krist 1956 - 1957
Erich Lehner 1957 - 1958
Karl Huber 1958 - 1959
Eduard Stypa 1959 - 1968
Klaus Dobberke 1969 - 1973
Erhard Wiedemann 1973 - ?
Ernst Bischof 1974 - 1977
1977 wurde die Schule in Happareute geschlossen.
Schule Auers:
Lehrer und Schulleiter:
Fritz Hörmann 1904 - 1906
Klothilde Baur 1906 - 1912
Maria Wagner 1912 - 1921
Zita Pfister 1922 - 1927
Anna Haug 1927 - 1933
Maria Kirschenhofer 1933 - 1937
Elisabeth Hirschauer 1937 - 1938
Rosa Hensler 1938 - 1955
Fridolin Schwarz 1955 - 1965
Manfred Kaeß 1966 - 1968
Josef Wetzel 1968 - 1971
1971 wurde die 1955 errichtete Schule geschlossen.
Schule Röthenbach:
Der erste nachweislich genannte Lehrer war Johann Martin Prinz, geboren am 13. Oktober 1762 in Giesenberg. Er war Lehrer in Röthenbach von 1775 bis 1827.
Er muss seine Lehrerlaufbahn bereits mit 13 Jahren begonnen haben. Das dies keine unrichtige Angabe ist, beweist ein Schriftstück der Lokalschulinspektion Röthenbach vom 14. März 1827. Darin heißt es, dass er volle 52 Jahre der Schule mit möglichstem Fleiße und Eifer vorgestanden habe.
Nachfolger wurde 1827 sein Sohn Hermann. Er war zuvor 3 Jahre Lehrer an der Schule in Happareute. 1869 wurde Hermann Prinz in den Ruhestand versetzt.
Schulleiter in Röthenbach ab 1951:
Aufgrund fehlender Nachweise lassen sich die Schulleiter vor 1951 nicht mehr eindeutig festellen.
Gualbert Kleber 1951 - 1957
Amalie Seidel 1957 - 1959
Franz Mann 1959 - 1966
Elisabeth Eisele- Netzer 1967 - 1985
Wolfgang Starnberg 1985 - 1987
Franz Stehle 1987 - 1988 kommiss. Schulleiter
Roland Paulus 1988 - 2008
Rainer Hölzel 2008 - 2010
Jochen Fuchs 2010 - 2012
Monika Raczek- Kölling 2012 - 2016 kommiss. Schulleiterin
Rainer Hölzel 2016 - 2020 Schulleiter
Laubenbergschule Grünenbach u. Grundschule Röthenbach Monika Feurle 2020 -
Schulgeschichte von Röthenbach
Die Pfarrei Röthenbach hatte um 1790 drei Schulen. Eine im Pfarr-Ort, eine in Steinegaden und die dritte in Auers.
Schulen in Steinegaden und in Auers:
In den Schulen wurde damals nur zu den Wintermonaten unterrichtet. Im Sommer mussten die Schüler auf den umliegenden Bauernhöfen mitarbeiten.
In Steinegaden und in Auers gab es zu dieser Zeit noch keine eigenen Schulhäuser. Der Unterricht fand in Privathäusern statt.
In Auers in den Gebäuden der Eigentümer Fridolin Maurus Hs.Nr. 75 (heute Merk) und Alois Brey Hs.Nr. 76 (heute noch Brey) und in Steinegaden im Austragsstübchen von Karolina Wiedemann, Hs. Nr. 148, Gebäude an der Abzweigung nach Bauschwanden und Schmalenberg (heute Bodenmüller).
Um sich die beschwerlichen und langen Schulwege zu ersparen, wurden mehrere Anträge an das Kgl. Landgericht Weiler gestellt, den Schulsprengel neu aufzusplitten. Am 20. September 1814 hat sich das Kgl. Landgericht Weiler nach Röthenbach begeben und dann mit dem Gemeindevorsteher und den Deputierten festgelegt, dass die Schüler der Ortsteile Steinegaden, Kimpflen, Egg, Wigglis, Happareute, Giesenberg, Schmalenberg, Bauschwanden, Brettweg und Harratried in die Schule nach Steinegaden zu gehen haben.
Die damaligen Gemeinden Auers und Vogelsang beantragten ebenfalls, sich wegen der Beschwernisse des Schulweges von der Schule Röthenbach zu trennen und mit der Gemeinde Riedhirsch einen eigenen Schuldistrikt zu bilden.
Die ersten eigenen Schulhäuser entstanden sowohl in Auers als auch in Happareute in den Jahren 1814/15. Auf Antrag des damaligen Distriktschulinspektors Pfarrer Ruchte aus Gestratz beim Kgl. Landgericht Weiler wurde die neue Schule aber nicht in Steinegaden sondern in Happareute errichtet (vgl. Akt Nr. 433 im Staatsarchiv Neuburg).
Der erste Lehrer an dieser neugebauten Schule war Franz Josef Hablitzel. Es wurden die Schüler sämtlicher Klassen gleichzeitig in einem Schulsaal unterrichtet.
Lehrer Otto Daschner, ein ausgesprochener Gegner des Nationalsozialismus, wurde am 1. Juni 1941 von Wiggensbach an die Schule in Happareute straf- versetzt. Daschner blieb bis 1956 Lehrer an dieser Schule.
In Auers wurde 1955 eine neue Schule gebaut, das alte Schulgebäude 1956 an die Familie Haser verkauft.
Nachdem die neue Schule 1971 geschlossen wurde, veräußerte die Gemeinde Röthenbach das Gebäude an die Familie Haag.
Wegen Veränderungen in der Schulorganisation mit der Bildung von Hauptschulen und aufgrund rückläufiger Schülerzahlen wurde 1977 auch die Schule in Happareute geschlossen.
Das Schulgebäude in Happareute, mit dem 1911 angebauten weiteren Schultrakt, wurde 1976 von der Familie Alexander Blank käuflich erworben.
Die beiden 1814/15 gebauten Schulhäuser in Auers und Happareute stehen heute noch.
Schule im Ort Röthenbach:
Wann es die erste Schule im Ort gab ist nicht bekannt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass bereits im 17. Jahrhundert eine Schule bestand.
Im Sterberegister von Röthenbach ist zu lesen: „Den 16. Dezember 1624 starb
der ehrengeachtete Jacob Boppele, Schulmeister allhier geweßt“.
Das erste Schul- und Mesnerhaus in Röthenbach wurde im Jahre 1718 auf dem Grundstück der Wirtsfamilie Milz, 30 Schuh von ihrem Gasthof (heute „Gasthof zur Post“) entfernt, gebaut.
1814 besuchten 74 Kinder die Schule in Röthenbach.
Da den damaligen Postwirt, Gemeindevorsteher, Heiligenpfleger und Postexpeditor Hermann Milz die Nähe der Schule zu seinem Gasthof störte, setzte er sich massiv für einen Neubau der Schule ein. Als Milz mit seinen Plänen an die Öffentlichkeit ging, regte sich heftiger Widerstand in der Bürgerschaft.
Das Kgl. baier. Kreiskommissariat führt aus, dass die Eigenützigkeit des Gemeindevorstehers Hermann Milz sehr bekannt ist und die beantragte Versetzung und der Neubau des Schulgebäudes dazu diene, dass sein Wirtshaus an Aussicht und Wert gewinne.
Selbst diese Einwände interessierten Milz wenig, er setzte auch hier seinen Willen durch und baute 1815 ein Schulgebäude. Aus den vorliegenden Unterlagen ist nicht ersichtlich, ob das bestehende Gebäude abgebrochen und am neuen Platz wieder aufgebaut oder ob ein neues Gebäude errichtet wurde.
Das Erdgeschoß diente als Lehrer- und Mesnerwohnung, im ersten Stockwerk befand sich der Schulsaal. Der Schulsprengel hatte lediglich den Schulsaal zu unterhalten, der Unterhalt des übrigen Gebäudes ging zu Lasten der Pfarrgemeinde.
Die Kosten für den Neubau beliefen sich auf 1308 Gulden. Ein Teilbetrag der Kosten in Höhe von 590 Gulden wurde aus dem Nachlass des verstorbenen Pfarrers Johann Baptist Schmid gedeckt, den Restbetrag von 718 Gulden übernahm Hermann Milz selbst.
Das Schulhaus bestand aus einem Hauptgebäude und einem Stadel mit Stall für 3 Stück Vieh.
1889 wurde ein neues Schulgebäude am heutigen Standort mit zwei Unterrichtsräumen errichtet. Dieses Gebäude stand jedoch nur bis zum Jahre 1949.
Ursprünglich befand an dieser Stelle ein größerer solider Holzbau. Er diente der Kgl. Bayerischen Eisenbahn- Bausektion beim Bau des Schienennetzes der „Nord- Südbahn“ von Hof nach Lindau und der Errichtung des Rentershofener Bahndammes. Nach Fertigstellung der Baumaßnahmen (1855) wurde das Gebäude versteigert, abgebrochen und in Oberhäuser als Hausnummer 58 ½ (heute Josefsheim) wiederaufgebaut.
Aufgrund steigender Schülerzahlen und durch den Zuzug von Flüchtlingen nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Schule zu klein. Bürgermeister Martin Heumos und der Gemeinderat beschlossen 1949 ein neues Schulhaus zu errichten. Das bisherige Gebäude wurde bis auf die Kellerräume abgebrochen. Diese blieben aus Kostengründen erhalten und wurden nach Osten erweitert. Die neue Schule hatte nun 3 Schulsäle, eine Lehrerdienstwohnung erster Ordnung im ersten Obergeschoß, eine Lehrerdienstwohnung zweiter Ordnung im Dachgeschoß und eine Unterkunft für eine dritte Lehrkraft. Der Unterricht im neuen Schulgebäude wurde mit Beginn des Schuljahres 1950/51 aufgenommen.
Mitte der 1980 Jahre wurde eine Generalsanierung der Schule mit einem Anbau notwendig. Die Baumaßnahmen wurden 1986 vom Gemeinderat unter Bürgermeister Anton Schwärzler in Auftrag gegeben. Die Kosten für die Sanierung und die Erweiterung der Schule wurde mit 58 % von staatlicher Seite gefördert. Die Einweihungsfeierlichkeiten fanden am 16. Juli 1988 statt.
Aufgrund stark rückläufiger Schülerzahlen um das Jahr 2010 mussten Parallelklassen gebildet werden. Schulleiter Rainer Hölzel wechselte an die Laubenbergschule in Grünenbach. Danach wurde Jochen Fuchs Schulleiter in Röthenbach. Nach nur zwei Jahren verließ er unsere Grundschule.
Ab diesem Zeitpunkt bis 2016 leitet Lehrerin Monika Raczek-Kölling kommissarisch die Grundschule. 2016 ging die Leitung an Rainer Hölzel über. Er war somit Leiter der Laubenbergschule und parallel dazu auch der Grundschule in Röthenbach.
Sein Ansinnen war stets, dass die Gemeinde Röthenbach dem Schulverband „Laubenbergschule“ beitreten sollte. Dies wurde von den Gemeinderäten und dem damaligen Bürgermeister Bert Schädler und seinem Nachfolger Bürgermeister Stephan Höß kategorisch abgelehnt, um die Eigenständigkeit der Schule nicht zu verlieren.
Durch die Ausweisung neuer Baugebiete im Ort Röthenbach und dem daraus resultierenden Zuzug junger Familien hat die Röthenbach Grundschule im Jahr 2020 wieder 4 vollständige Klassen. Die Schulleiterstelle wurde zum Schuljahresbeginn 2020/21 durch Monika Feurle aus Weiler- Simmerberg neu besetzt.
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Auszüge aus der Chronik „Schule und Lehrer in Röthenbach“ von Christian Kolb,
aus Unterlagen Heimatstube Röthenbach, Doku-Zentrum Weiler und
Schulamt Immenstadt;
Auskünfte von den ehemaligen Schulleitern Josef Wetzel, Ernst Bischof, Franz Stehle und Wolfgang Starnberg;
Fotos: Archiv Heimatstube Röthenbach und Fredi Kolb
Stand: März 2021