Bodolz

Bodolz

Bilder: Gemeinde Bodolz, A. Durrer
Text: A. Durrer, Auszüge aus dem Gemeinde- und Pfarrarchiv
Kapelle St. Michael, Taubenberg

Die Kapelle St. Michael auf dem Taubenbergwurde 1784 von den Landwirten Hans Georg Hagen, Hans Georg Haitinger und Hans Zapf gestitet. Bald nach der Errichtung der Kapelle wurde in das hölzerne Türmchen eine kleine Glocke von 14 Pfund  Gewicht gehängt. Seither wird morgens, mittags und abends das Ave Maria geläutet. Da die Kapelle sehr hoch gelegen war, war die Glocke weithin zu hören.
Ein Franziskaner aus Lenzfried errichtete 1765 die Kreuzweg-Stationen. 1780 genehmigte der Bischof von Konstanz, dass hier auch die Messe gelesen werden durfte.
1822 ist die Kapelle als Eigentum der Ortsgemeinde Taubenberg ausgewiesen.
1840 wurde zum letzten Mal ein Gottesdienst abgehalten.  Der ruinöse Bauzustand ließ auch keine Andachten mehr zu.
Die Bewohner von Taubenberg und Bruggach kamen 1855 überein, die Kapelle an einem anderen , beträchtlich höher gelegenen Platz, worüber bereits seit 1855 verhandelt wurde, neu zu errichten und mit einer größeren Glocke auszustatten.Die Kapelle wurde am 21. Oktober 1859 fertig und durch Dekan Schneider von Oberreitnau eingeweiht. 1881 wurden neue Kreuzwege angeschaft. Die Kapelle gehört seit 1901 derKirchenverwaltung Unterreitnau. 1931 wurde die Kapelle renoviert und das 100jährige Jubiläum der Vereinigung von Taubenberg und Bruggach mit der Pfarrei Unterreitnau gefeiert. 1977 wurde erneut renoviert und 1980 das alte mechanische Uhrwerk durch eine elektrische Anlage ersetzt.
2007 erfolgte von den Bürgern in Taubenberg und Bruggach eine umfassnde Außenrenovierung.
Der Altar mit der Holzfigur des hl. Michael stammt wahrscheinlich noch aus der alten Kapelle. 1859 stiftete der Landwirt Anton Bühle 1859 von Bodolz eine neue Glocke, die jedoch im Ersten Weltkrig abgeliefert weren musste. Die dritte Glocke mit der Inschrift "Johann Melchior Ernst v. Memmingen gos mich 1740" wurde 1923 gekauft und hing früher in der Kirche von Ermengerst.Mit der neuen Glocke von Anton Bühle ist die Ankedote verbunden, er habe vom Grundstück eines Nachbarn Bandweidenruten unrechtmäßig mitgenommen, der Nachbar habe ihn aber dabei gestellt. Um einer Anzeige zu entgehen erklärte sich Bühle bereit, die Glocke zu stiften; daher bezeichnet der Volksmund die Glocke als "Bandglöckle"
Darstellung des Kirchenpatrons, des Evangelisten Markus
Kapelle St. Markus in Enzisweiler
Die erste Kirche beziehungsweise Kapelle ist aber erst im 17. Jahrhundert erwähnt.
Jakob Loser, Hans Baur und Christa Heinzelmann stifteten im Jahr 1643 gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges in Enzisweiler eine Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes. Nachdem diese Kapelle nach 138 Jahren so baufällig geworden war, dass sie abgerissen werden musste, bauten die Einwohner von Enzisweiler im Jahr 1781 eine neue Kapelle. Noch bis in die 1970er Jahre rief der gewählte Kapellenpfleger jährlich alle Enzisweiler Hausbesitzer zur „Kapellenversammlung“ zusammen. Jeder hatte ein Stimmrecht und musste für den Unterhalt der Kapelle einen Beitrag leisten.
Im Jahr 1815 zerstörte ein Brand die Pfarrkirche St. Georg in Wasserburg. Zum Wiederaufbau wurde unter anderem im Jahr 1825 die St. Markuskapelle in Hattnau profaniert und versteigert. Nach einigen Umbauten dient sie heute noch als Feuerwehrhaus. Die damals 32 Familien von Enzisweiler wollten ihre Kapelle vor diesem Schicksal bewahren und baten, dass die Kapelle von Enzisweiler das Markuspatrozinium (aus Hattnau) übernehmen könne und eine regelmäßige Messe darin stattfinden möge. Am 18. Juli 1831 stellte Pfarrer Gegenbauer darum ein Gesuch beim bischöflichen Ordinariat in Augsburg. Der Bitte der Enzisweiler Familien wurde am 4. April 1832 stattgegeben. Im Mai desselben Jahres erfolgte die feierliche Segnung und jeden Freitag wurde daraufhin in der Kapelle die Heilige Messe zelebriert.
Am Markuspatrozinium des Jahres 1849 initiierte der Lindauer Stadtpfarrer Dreer eine Prozession aus der Stadt zur Enzisweiler Kapelle, an der rund 600 Menschen teilnahmen. Der Bittgang, der von der Wasserburger St. Georgs Kirche ausging, führte noch einmal so viel Menschen nach Enzisweiler. Insgesamt berichtet die Dorfchronik von rund 1500 Pilgern an diesem Tag.
Im Jahr 1900 wurde die Kapelle renoviert und nach dem 1. Weltkrieg erhielt sie anstelle der eingezogenen alten Glocke, zwei neue, die der Kemptener Glockengießer Hirth schuf. Die größere, mit 54 kg, ist der Gottesmutter geweiht, die kleinere, 30 kg schwere, dem Hl. Markus. Eine dritte Glocke stammt vom ehemaligen Lindauer Damenstift und trägt die Inschrift 1483 gegossen, Herzog Sigmund, Erzherzog von Österreich.  Die große Madonnenstatue in der Kapelle wurde im Jahr 1938 von Frau Hilde Droßbach aus Hirschau (Oberpfalz) gestiftet. Bereits im Jahr 1929 wurde dem Lindauer Stadtmuseum im Cavazzen der Spätbarocke Kerkerchristus übergeben.
Nachdem im Jahr 1974 eine Generalsanierung stattfand, wurde die Kapelle zu einem symbolischen Kaufpreis von 1,- DM, durch die Kirchenstiftung St. Johannes d.T. von der Gemeinde Bodolz übernommen.
Mitte der 1980er Jahre wurde durch eine Bodensenkung eine Sanierung notwendig, die im Jahr 1987 stattfand.
Zum Patrozinium am 24. März findet eine feierliche Messfeier mit anschließender Einkehr statt.
(Geografische Koordinaten der Kapelle St. Markus: 47.565235, 9.665226)
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