Hergatz

Hergatz:  mit Wohmbrechts und Maria Thann
Maria-Hilf-Kapelle in Itzlings bei Wohmbrechts
Die  erste (wohl hölzerne)Kapelle geht auf die Heilung  eines ansäßigen Landwirts 1658 zurück, der 20 Jahre unter einer offfenen  Fußwunde litt. Eine Votivtafel weist darauf hin. Weitere Votivtafeln sind zu sehen.
1672 wird erstmals eine Kapelle aus Stein erwähnt und es entwickelte sich eine „blühende“ Wallfahrt, die kurzzeitig in Konkurrenz zur Wallfahrtskirche in Maria-Thann stand.
Der hl. Rochus als Fürsprecher bei Fußleiden u. Viehseuchen und
der hl. Wendelin als Patron der Landwirtschaft haben ihren Platz in der Kapelle. Jährlich findet ein Wendelinsritt statt.
Zum 300 jährigen Jubiläum der Altarweihe wurden Altäre und Figuren restauriert und 2016/17 fand die dringend notwendige Trockenlegung und die Restaurierung der Orgel statt, die von Anton Ochsenreiter 1896 als "Gastwirtschaftsorgelo" hergestellt wurde und später den Weg in die Kapelle in Itzlings fand.

Bilder: L. Hodrius
Text: R. Massong

Hergatz:  
Wendelinskapelle in Engelitz bei Wohmbrechts
Jeden Tag pünktlich um 12.00 Uhr unterbricht ein helles Läuten die mittägliche Engelitzer Idylle. Die Glocken der Wendelinskapelle in der Dorfmitte sind für viele Bewohner, speziell für die Kinder ein wichtiger Orientierungspunkt. Das Leben richte sich nach dem morgendlichen Läuten um 6.00 Uhr für den Beginn des Tages, ebenso wie nach dem abendlichen um 18.00 Uhr fürs Heimkehren oder Vespern.
Der optische wie geistliche Mittelpunkt des kleinen Wohmbrechtser Gemeindeteiles steht erst seit 1984 an seinem zentralen Platz an der Gabelung der Straßen.

Ca. um 1700 wurde am Ortsende Richtung Handwerks eine kleine Wegkapelle errichtet. Aufgrund zunehmender Baufälligkeit musste diese 1978 abgerissen werden. An ihrer Stelle steht noch heute ein Eisenkreuz.
Die Dorfgemeinschaft, allen voran Ortsheimatpfleger Hermann Hasel, war sich einig in der gemeinschaftlichen Errichtung einer neuen Kapelle. Großzügig stellten Xaver und Cillie Buhmann 1983 den Engelitzern ein schönes, sonniges Baugrundstück in der Dorfmitte zur Verfügung. Der Engelitzer Kapellenverein organisierte im Juli ein erstes Kapellenfest, das seit dieser Zeit jährlich im Frühsommer abgehalten wir und dessen Erlös für den Bau und den Unterhalt der Kapelle verwendet wird.
Aufgrund der zahlreichen Spenden wurde der Rohbau bis Oktober 1983 erstellt, der Innenausbau 1984 vollzogen. Durch die Planung und Bauleitung von Edmund Pahl, das Einbringen der Arbeitskraft und fachlicher Fähigkeiten vieler Engelitzer bis hin zur Erstellung der Zimmermannsarbeiten durch die Zimmerei Buhmann stellt die Kapelle ein echtes Engelitzer Gemeinschaftswerk dar. Kupferne Turmabdeckung und Glocke wurden von außerhalb gestiftet, das Glas für die Fenster stammt aus der ersten Kapelle der Wangener Kinderheilstätte.
Am 21.07.84 fand die kirchliche Weihe mit vielen stolzen Engelitzern statt.
Pfarrer Geiger, Pfarrer Dr. Steeb und Reiterpfarrer Hochgesang weihten die neue Kapelle dem heiligen Wendelin. Ein einfaches Holzkreuz, heute das Gedenkkreuz der 16 gefallenen Engelitzer, schmückte den Innenraum.
Für die endgültige Ausgestaltung wurde der namhafte Holzschnitzer Otto Kobel aus Seeg bei Füssen mit der Schaffung dreier Holzreliefs beauftragt. Seit der Weihe am 06.07.86 sind die eindrucksvollen Reliefs Mittelpunkt der schmucken Kapelle. Links wird der Patron der Kapelle, der hl. Wendelin als Hirte dargestellt, in der Mitte die Heilige Familie mit der Geburt Christi gezeigt und rechts der Gnadenstuhl mit der Heiligen Dreifaltigkeit.
Farbenprächtig geschmückt hat das von Familie Bilgeri und den Engelitzern gehegte Kleinod seinen festen Platz im Leben vieler Menschen, so wird Tradition fortgesetzt und Zeichen für ein gelebtes Miteinander gegeben.

Bilder: L. Hodrius
Text: R. Massong

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